Viruserkrankungen bei Fischen

Fischkrankheiten durch Viren wie z.B. Karpfenpocken oder Frühjahrsvirämie

 

Bei Fischen können Krankheiten auch durch Viren ausgelöst werden. Diese Viruserkrankungen können unter anderem die Karpfenpocken, Frühjahrsvirämie (SVC) und die Lymphocystis sein. Diese Fischkrankheiten können wir mit Fischmedikamenten behandeln. Im folgenden sehen Sie die Diagnose und Behandlung zu jeder Viruserkrankung aufgeführt.

 

  1. Lymphocystis
  2. Karpfenpocken
  3. Frühjahrsvirämie
  4. Fragen und Antworten zu Fischkrankheiten durch Viren

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Lymphocystis

lymphocystis

Merkmale

  • feste, kugelartige, harte Zysten mit 0,5 bis 1mm Durchmesser, auf der Haut und auf den Flossen (durch das Virus der Lymphocystis vergrössern sich die Schleimhautzellen)

 

Beschreibung und Behandlung

  • der Virus der Lymphocystis dringt in die Schleimhautzellen ein
  • diese "Lymphozyste" wächst dann rasant an, bis sie platzt
  • durch das Platzen werden viele Krankheitserreger an das Wasser abgegeben
  • die Viren können somit auch andere Fische und weitere Stellen des bereits erkrankten Fisches befallen
  • zur Behandlung setzen wir Sera Pond Cyprinopur ein
  • durch das Fischmedikament werden die Viren eingedämmt
  • die Viren werden somit daran gehindert, in weitere Schleimhautzellen einzudringen
  • befallene Hautstellen heilen innerhalb von wenigen Wochen ab
  • häufig ist auch eine Behandlung über 2 Wochen notwendig
  • nach etwa einer Woche sollte ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden
  • ansonsten ist der Gebrauchsanweisung des Medikaments zu folgen

 

Karpfenpocken

karpfenpocken

Merkmale

  • auf der Oberfläche des Fischkörpers bilden sich gallertartige, blasse bis rosafarbene Erhebungen
  • diese sind rund bis oval und zwischen 5 bis 10mm gross
  • die Karpfenpocken treten meistens im Frühjahr bei Kois auf

 

Beschreibung und Behandlung

  • bei Karpfenpocken handelt es sich nicht etwa um echte Pocken, sondern um eine Herpeserkrankung
  • diese hat aber gar nichts mit dem gefürchteten Koi-Herpes-Virus (KHV) zu tun
  • auf den Menschen sind die Karpfenpocken nicht übertragbar
  • diese Fischkrankheit bricht oftmals nach dem Winter aus, da Sie durch Schwäche und Stress bei den Fischen ausgelöst wird
  • die Krankheit verläuft aber häufig harmlos
  • Hautveränderungen können unter optimalen Bedingungen von selbst abheilen
  • zur Unterdrückung der Krankheitsübertragung auf andere Fische im Teich, sollte das Sera Pond Cyprinopur eingesetzt werden
  • damit diese Krankheit gar nicht erst auftaucht, sollten Sie unseren Teichpflegeplan beachten
  • auch der Einsatz von Söll Fisch Mineral ist parallel zur Behandlung empfehlenswert (aber auch schon vor dem Winter!)
  • mit der Behandlung von Karpfenpocken durch Sera Pond Cyprinopur, sollten Sie auf jeden Fall warten, bis das Wasser über 12°C hat

 

Frühjahrsvirämie der Karpfenfische (Rhabdovirus carpio), SVC (Spring Viremia of Carp)

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Merkmale

  • die Frühjahrsvirämie erkennen Sie durch Hautblutungen
  • flächige oder punktuelle Blutungen
  • der Fisch ist apathisch
  • Gleichgewichtsstörungen
  • blasse Kiemen
  • hervortretende Augen
  • vorgestülpter After
  • schleimiger Kot
  • aufgedunsener Körper
  • Schuppensträube (Schuppen richtigen sich auf und stehen ab)
  • diese Fischkrankheit bricht vor allem bei Temperaturen um die 15°C aus
  • da die Hautstellen durch die Blutungen verletzt sind, können auch Sekundärkrankheiten durch Bakterien ausgelöst werden

 

Beschreibung und Behandlung

  • die Frühjahrsvirämie ist oft von sekundären, bakteriellen Fischkrankheiten begleitet
  • wird im Endstadium auch als "infektiöse Bauchwassersucht" bezeichnet (zu unterscheiden von der bakteriellen Bauchwassersucht!)
  • die Bauchwassersucht kann aber auch in Verbindung mit anderen Krankheiten ausgelöst werden
  • die Frühjahrsvirämie der Karpfenfische, ist eine akute und ansteckende Virusinfektion
  • sie kann über infizierte, neue Fische, in den Teich bei Fischbesatz gelangen (daher die Fische immer von seriösen Händlern kaufen, mit Quarantäne-Station)
  • wenn der Fisch die Krankheit überstanden hat, wird er dagegen immun, trägt aber das Virus immer in sich und kann andere Fische anstecken
  • die Viren breiten sich vor allem im Frühling, wenn die Temperaturen ansteigen, aus
  • nach dem Winter sind die Fische besonders geschwächt und somit recht anfällig gegen das Virus
  • die Frühjahrsvirämie wird bei Temperaturen um die 15 bis 17°C gefährlich
  • ohne Behandlung würden die Fische innerhalb von einer Woche teilweise oder komplett sterben
  • ab 20°C geht die Krankheit aber zurück
  • bei 25°C sind keine Todesfälle mehr zu erwarten
  • daher kann auch eine Quarantäne in wärmerem Wasser helfen (die Fische dürfen aber keinen Temperaturschock durch das Umsetzen erleiden)
  • zur Vorbeugung von Krankheiten gegenüber geschwächten Fischen, sollten Sie auf jeden Fall hochwertiges Fischfutter verwenden
  • zur Behandlung der Frühjahrsvirämie, sollten Sie vor allem schnell das Sera Pond Cyprinopur einsetzen, um ein weiteres ausbreiten der Viren zu unterdrücken

 

Nun sollten Sie Fischkrankheiten durch Viren (Viruserkrankungen), wie z.B. Lymphocystis, Karpfenpocken und die Frühjahrsvirämie, optimal erkennen und behandeln können.

 

Fragen und Antworten zu Fischkrankheiten durch Viren

 

Hinweis: Arzneimittel für Tiere. Für Kinder und Haustiere unzugänglich aufbewahren. Nicht mit Haut und Augen in Berührung bringen. Bei Raumtemperatur und vor Licht geschützt aufbewahren. Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen. Bitte Packungsbeilage beachten!

Eine allgemeine Gewähr und Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, ist für die in dieser Anleitung enthaltenen Behandlungsvorschläge somit seitens des Verfassers ausgeschlossen.

 

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  • Fischkrankheiten

    Hallo, ich habe von Bekannten fünf Kois übernommen, bei einen habe ich eine verändert Stelle, oben hinter dem Kopf bemerkt. Die Stelle sieht wie eine Wunde, eher wie ein Loch aus was größer wird,etwas fransige Ränder hat. Nach langer suche im Netz bin ich auf die Krankeit Erythrodermatitis gestoßen,das sieht bei dem Fisch genauso aus. Jetzt suche ich verzweifelt ein Mittel um dem Fisch zu helfen, oder wenigstens die anderen zu schützen. Ich bin Ihnen sehr,sehr dankbar wenn Sie mir helfen können.
    Mit freundlichen Gruß Heidi

  • Antwort zu: Wie erkenne und behandle ich Erythrodermatitis bei Kois?

    Hallo Heidi,

    in solchen Fällen, also wo die Fischkrankheit doch schlimmer ist, von der Verletzung des Kois her, raten wir immer dazu einen Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann sich den Fisch direkt am Teich ansehen und dann die Diagnose erstellen. Dieser hat dann auch den richtigen Zugriff auf das richtige Fischmedikament. Sicherlich bestellen auch Tierärzte die Fischarzneimittel bei uns im Shop, aber es gibt auch Fischmedikamente, die nur von Tierärzten eingesetzt werden dürfen. Die Frage ist dann immer, ob es Sinn macht, selber am Fisch herumzudoktern.

    Bei der Erythrodermatitis handelt es sich wie bei der Frühjahrsvirämie, um eine Fischkrankheit durch Viren. Auch Koiherpes fällt da drunter. Alles keine unkomplizierten Krankheiten. Diese kann durch schlechtes Fischfutter ausgelöst werden. Aber auch durch zu hohen Fischbesatz, Stress oder schlechter Wasserqualität.

    Die Behandlung sollte aber nicht wie bei anderen Fischkrankheiten global durch die Zugabe von Fischmedikamenten in das Teichwasser stattfinden, sondern der Koi müsste abgefischt werden und die Wunde mit Tinkturen versorgt werden. Auch diese bekommt man vom Tierarzt. Also die Behandlung der Wunden als Sofortmassnahme. Sicherlich sollte man sich auch dessen bewusst sein, ob es sich bei kleineren Exemplaren auch noch überhaupt lohnt, eine teure Behandlung in Betracht zu ziehen. Das ist aber eine unangenehme Aufgabe, die man selber mit sich vereinbaren muss. ;-)

    Viele Grüße
    teich-filter.eu Team