Fischkrankheiten durch Krebstiere

Erkrankungen von Fischen durch Krebstiere (parasitische Asseln) wie z.B. Karpfenläuse oder Kiemenkrebse

 

Die Fische im Teich können auch von Parasiten wie z.B. Krebstieren befallen werden. Diese werden auch als sogenannte "parasitische Asseln" bezeichnet. Darunter fallen z.B. die Karpfenlaus (Argulus), Kiemenkrebs (Ergasilus), Ankerwurm (Lemaea) und sonstige parasitische Asseln. Diese Fischkrankheiten durch Krebstiere sollten aber auch schnell einer Behandlung unterzogen werden, da in den meisten Fällen die Schleimhaut stark beschädigt wird. Wenn man nichts dagegen unternimmt, kann der Fisch Aufgrund der Verletzungen, von z.B. bakteriellen Krankheiten befallen werden. Dabei ist es immer wichtig, dass wir zuerst die Parasiten im Teich absterben lassen. Dann müssen wir ein zweites Fischmedikament einsetzen, welches eine heilende Wirkung auf die Verletzungen hat. Wir nutzen also der Reihe nach 2 Medikamente. Hier sehen Sie die häufigsten Fischkrankheiten durch Krebstiere mit Fotos und den Merkmalen zur Erkennung.

 

  1. Karpfenläuse (Argulus)
  2. Kiemenkrebse (Ergasilus)
  3. Ankerwürmer (Lernaea)
  4. Parasitische Asseln
  5. Die Behandlung von Fischkrankheiten durch Krebstiere
  6. Fragen und Antworten zu Erkrankungen bei Fischen durch Krebstiere

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Karpfenläuse (z.B. Argulus)

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Beobachtung und Merkmale

  • von Karpfenläusen befallene Fische schwimmen und springen im Teich hektisch herum
  • auf der Haut sind 4 - 14mm grosse, abgeflachte (lausähnliche), fast durchsichtige Krebse, mit 2 schwarzen Punkten als Augen erkennbar
  • auf der Haut sind rote Punkte erkennbar, welche die Ansaugstellen der Karpfenläuse waren (Verletzungen, welche Infektionsherden ausgesetzt sind!)

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Karpfenläuse sind gute Schwimmer. Im Teichwasser suchen sie sich einen Fisch als Wirt aus, wobei sie sich durch Hilfe von 2 Saugnäpfen an die Haut heften. Auf der Haut saugen sie teilweise wochenlang das Blut des Fisches. Die Ansaugstellen werden dabei häufig gewechselt. Manche Arten injizieren dem Fisch ein Gift, welches sich auf die Fische sogar tödlich auswirken kann. Durch das Saugen von Blut können auch Krankheitserreger an den Fisch übertragen werden, wie wir das z.B. bei Zecken kennen. Dazu zählt z.B. auch die Frühjahrsvirämie und die Erythrodermatitis bei Kois. Durch den Blutverlust wird der Fisch geschwächt und durch die Verletzungen kommt es zu Sekundärinfektionen.

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Kiemenkrebse (Ergasilus)

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Beobachtung und Merkmale

  • an den Kiemenblättchen sind die weiss bis grau-blauen Kiemenkrebse mit ca. 0,5 - 3mm erkennbar

 

Die Kiemenkrebse (Ergasilus) haben spitze Klammerhaken. Damit können sie sich ihr Leben lang an den Kiemen des jeweils befallenen Fisches festhalten. Die Weibchen dieser Krebsart, halten sich auf der Kiemenhaut fest und fessen dort die Hautpartikel auf. Die Männchen schwimmen im Freiwasser umher. Am Hinterende bilden die Weibchen 2 grosse Eisäcke aus. Durch den Befall bekommen die Fische dann folglich Atemnot und die Kiemen verschleimen zu stark. Die Kiemen werden dann irreparabel beschädigt, weshalb hierbei sehr schnell gehandelt werden sollte um grössere Schäden zu vermeiden. Durch die verletzten Kiemen kann es auch hier zu Sekundärinfektionen kommen.

 

Ankerwürmer (Lernaea)

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Beobachtung und Merkmale

  • der Ankerwurm ist als weisses, stabförmiges Gebilde mit 2 kleinen Säckchen am Ende erkennbar
  • diese stecken tief und fest in der Haut
  • die Folge ist Blutarmut
  • die Fische magern dadurch auch ab

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Unter Zierfischhaltern (Aquarianern), wird der Krebs Lernaea oftmals als "Ankerwurm" bezeichnet. Das kommt daher, weil er eine langgestreckte Körperform ohne Gliedmassen besitzt. Er sitzt tief und fest in der Haut des Fisches. Beim Weibchen befinden sich am hinteren Ende 2 Auswüchse, welche die Eiersäcke darstellen. Durch den permanenten Blutverlust werden die Fische stark geschwächt. Durch die massiven Verletzungen von Ankerwürmern können sich schwerwiegende Entzündungen bilden.

 

Parasitische Asseln

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Beobachtung und Merkmale

  • die parasitischen Asseln haben einen deutlich segmentierten Körper
  • es sind ovale, undurchsichtige und gelblich-bräunliche Gliedertiere
  • die Grösse reicht von 1 - 5cm
  • sie haften an den Fischen an
  • auf der Schleimhaut sind punktförmige und blutige Einstiche erkennbar

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Die parasitischen Asseln gehören ebenfalls den Krebstieren an. Am Fisch saugen auch sie Blut und schächen diesen somit. Durch die entstandenen Wunden und Verletzungen durch Asseln, können sich auch hier wieder sekundäre Infektionen durch Bakterien bilden.

 

Behandlung von Fischkrankheiten durch Krebstiere

Obwohl es sich bei diesen Parasiten um Krebstiere handelt, werden diese leider fälschlicherweise als Läuse oder Würmer bezeichnet, was nicht richtig ist. Es handelt sich dabei um die Gruppe der Krebstiere (Crustacea). Diese kommen daher auch als Parasiten bei Teichfischen vor. Diese Parasiten sind nicht nur blutsaugend, sondern können auch dadurch andere Krankheiten an die Fische übertragen. Manche Parasiten können aber auch als Zwischenwirte auftreten und wenn Sie von den Fischen gefressen werden, die anderen Parasiten im Inneren des Fisches ausbreiten lassen. Die Copepoden können z.B. Zwischenwirte für Bandwurmlarven sein.

Aber wie kommen diese parasitischen Krebse in den Teich? In schlechtem Frost- und Lebendfutter (häufig auch in Billigfutter), können Kleinkrebse als Zutat vorhanden sein. Diese Kleinkrebse können mit Krankheitserregern infiziert sein, wenn diese nicht vor der Verarbeitung zu Fischfutter in Quarantäne waren. Alle unsere Fischfutter von Sera sind frei von Parasiten. Auch durch Wasservögel können diese Krebstiere in den Teich gelangen. Das gilt auch für den Kauf von Wasserpflanzen, wenn diese von Krebstieren befallen sind.

Um diese Krankheitserreger wieder los zu werden, ist es zuerst wichtig, die Population im Teich auszudünnen. Dazu sollten Sie einen Wasserwechsel durchführen. Dann müssen der Teichgrund, Steine und Wasserpflanzen, von den Parasiten gereinigt werden. Dann füllen Sie den Teich wieder mit dem geeigneten Wasser auf. Prüfen Sie auf jeden Fall jetzt schon mal alle Wasserwerte mit einem Wassertest durch. Diese tragen Sie am Besten gleich in unser Wassertestformular ein. Nun müssen Sie das Wasser fischgerecht machen, indem Sie Söll Biobooster in den Teich geben. Ist der pH-Wert nicht korrekt bei etwa 8,1 bis 8,2 pH, müssen Sie diesen schnell mit Söll Teichfit wieder einstellen.

Nun beginnen wir mit dem Abtöten der restlichen Parasiten, die nach der Grundreinigung noch im Teich vorhanden sind. Dazu geben Sie das Sera Med Professional Argulol in den Teich. Nach ca. 1 Tag dosieren Sie eine ausreichende Menge von Sera Pond Cyprinopur in den Teich. Dadurch werden die Wunden desinfiziert und die Heilung der Schleimhaut beschleunigt. Damit Sie auch die Larven dieser Krebstiere erfolgreich beseitigen (die Larven schlüpfen ja später aus), müssen Sie diesen Vorgang nach ca. 2 bis 3 Wochen wiederholen. Zur dauerhaften Regeneration der Schleimhaut setzen Sie in den folgenden Wochen das Söll Fisch Mineral ein. Somit kann sich der Fisch von den Strapazen der vergangenen Wochen optimal erholen.

 

Nun sollten Sie genau wissen, wie Sie die Fischkrankheiten durch Krebstiere optimal behandeln und aus dem Teich verbannen können!

 

Fragen und Antworten zu Erkrankungen der Fische durch Krebstiere

 

Hinweis: Arzneimittel für Tiere. Für Kinder und Haustiere unzugänglich aufbewahren. Nicht mit Haut und Augen in Berührung bringen. Bei Raumtemperatur und vor Licht geschützt aufbewahren. Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen. Bitte Packungsbeilage beachten!

Eine allgemeine Gewähr und Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, ist für die in dieser Anleitung enthaltenen Behandlungsvorschläge somit seitens des Verfassers ausgeschlossen.

 

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